Alle Versuche, den Massenmord an den europäischen Juden zu erklären, scheiterten bisher an einer Frage: Wie war es möglich, dass aus ganz normalen Menschen Massenmörder wurden? Diese bereits von Goldhagen gestellte Frage wird nach dem Massaker von Srebrenica und im Zusammenhang mit den Prozessen des Haager Kriegsverbrechertribunals neu gestellt. Die Massenmörder von Auschwitz, Lidice und Srebrenica erhalten ihre Legitimation zum Töten von einer höheren Instanz, die ihnen die persönliche Verantwortung für ihr Handeln abnimmt. Der Tötungsablauf ist staatlich-bürokratisch geplant und arbeitsteilig organisiert. Die Täter erledigen ihre „Arbeit“ und sind bemüht, diese technisch zu optimieren und ihre „Pflicht“ zu erfüllen. Sie verlieren dabei ihre moralisch-ethischen Hemmungen und entwickeln eine eigene „Tötungsmoral“. Zur Psychologie der Gewalt gehören auch rassistische und nationalistische Ideologien sowie Feindbilder, die eine Ausgrenzung von Menschen als schlecht oder minderwertig ermöglichen. Gegenwärtig sind es auch pseudoreligiöse Fundamentalismen, die aus Menschen Massenmörder machen.
Anhand von Interviews mit befragten Tätern und Filmdokumenten versucht Prof. Dr. Helmut Köser, Gründer der Brücke/Most-Stiftung, sich dem „Unbegreiflichen“ anzunähern.
VÅ¡echny pokusy o vysvětlenà masového vyvražďovánà evropských Židů zatÃm vždy ztroskotaly na jediné otázce: „Jak se mohlo stát, že se z obyčejných lidà stali masovà vrazi?“ Prof. dr. Helmut Köser, zakladatel nadace Brücke/Most, se prostřednictvÃm interview s vinÃky a filmových dokumentů pokusà „toto nepochopitelné téma“ v rámci své přednášky přiblÞit.
MÃsto konánÃ: Brücke-Villa, Dresden
čas: 20:00
vstupné: frei