Als Berlin 1988 Europas Kulturhauptstadt wurde, war das nach der 750-Jahr-Feier 1987 bereits die zweite große Selbstdarstellung der Mauerstadt im noch geteilten Europa. Damals trug eine zentrale Ausstellung über die Stadt und ihre Geschichte den Titel „Mythos Berlin“. Auch Breslau, die europäische Kulturhauptstadt 2016, ist ein Mythos: als Brücke zwischen Deutschen und Polen im Mittelalter, als zweitwichtigste Stadt Preußens, als Stadt der Nobelpreisträger, aber auch als eine Stadt, deren Bevölkerung nach 1945 komplett ausgetauscht wurde – aus Breslau wurde Wrocław.
Wenn sich Breslau/Wrocław in diesem Jahr als weltoffene und tolerante Kulturstadt präsentiert, als Stadt, die ihre europäische Identität immer wieder neu erfindet, spielt auch Berlin eine Rolle. Zahlreiche Veranstaltungen zum Kulturhauptstadtjahr finden in beiden Städten statt, ein Kulturzug wird die deutsche Hauptstadt mit der niederschlesischen Metropole verbinden, ein Fernrohr/LUNETA ermöglicht den Blick aufeinander in Echtzeit.
Was aber wissen wir in Berlin über Breslau? Und was wissen die Breslauer über Berlin? Was lohnt es zu wissen? Schreiben beide Städte tatsächlich eine gemeinsame Geschichte?
Das Buch „Berlin und Breslau. Eine Beziehungsgeschichte“ will beide Städte im Kulturhauptstadtjahr 2016 einander noch näher bringen. Herausgegeben von einem deutsch-polnischen Tandem, Mateusz Hartwich und Uwe Rada, beschreiben über 20 deutsche und polnische Autorinnen und Autoren die verflochtene Geschichte beider Städte, aber auch Gemeinsamkeiten, Konflikte und Utopien. Das Ergebnis ist eine doppelte Stadtgeschichte einer grenzüberschreitenden Region mitten in Europa. Am 18. November sind die beiden Herausgeber im Rahmen der polnischen Kulturtage in Dresden zu Gast.
Kooperationspartner:
Kraszewski-Museum, im Rahmen der polnischen Kulturtage
Im Rahmen des Projektes Lost Places and Placed Histories
Förderung:
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Bundeszentrale für politische Bildung
Sächsisches Ministerium des Inneren
Místo konání: Kraszewski Museum, Nordstraße 28, Dresden
čas: 19:00
kontaktní osoba: Susanne Gärtner
vstupné: wird bekannt gegeben