Die Stimmungslage in Deutschland und Europa in Bezug auf das Thema Asyl zeigt, dass im öffentlichen Diskurs rechte Positionen, rassistische und fremdenfeindliche Meinungen kein Tabu mehr sind. Dies verlangte von Aktiven, Bildungsinstitutionen und politischen Bildner_innen im letzten Jahr viel ab: Der anhaltende Eindruck von "wir müssen handeln und noch mehr tun" führt bei vielen zu Erschöpfungserscheinungen und dem Eindruck oftmals zu Reagieren statt zu Agieren. Ein besonderes Maß an Reflektion des eigenen Handelns ist im Rahmen radikalisierter Debatten aber wichtig, um sich zielgerichtet und ressourcenorientiert einzubringen. Die lose Veranstaltungsreihe thematisiert folgende offene Fragen: Welche Rolle spielen Emotionen in öffentlichen Debatten und im eigenen Handeln? Was treibt mich persönlich an, im Bereich der politischen Bildung und/oder in politischen Debatten aktiv zu sein? Was sind meine Ressourcen? Was brauche ich, um aktiv zu bleiben? Welche neuen Chancen und Veränderungen bringt die Tatsache mit sich, dass in Sachsen und Dresden Migrant/innen zunehmend einen selbstverständlichen Teil der Gesellschaft bilden?
Abendveranstaltung: Raus aus der Wut! Politik-Emotionen-Handeln
22. April 2016, 18.30 Uhr
Nach einer Bestandsaufnahme der aktuellen politischen Debatten unter dem Aspekt des Zusammenspiels von Politik und Emotionen, werden eigene Reaktionsmuster hinterfragt und neue Formen des Engagements gemeinsam entwickelt. Die Frage, wie kann aus Wut nachhaltiges Engagement für meine Sache werden, wird diskutiert.
Tagesworkshop: Raus aus dem Hamsterrad! – Gutes Leben und politisches Engagement
23. April 2016, 11.00 bis 17.00 Uhr
Thema dieses Workshops ist die persönliche Auseinandersetzung mit Gründen für gesellschaftliches Engagement. Der Umgang mit Frustration wird thematisiert und Ressourcen und Streßbewältigungsstrategien gemeinsam erarbeitet. Ein Besuch der Veranstaltung "Raus aus der Wut! Politik-Emotionen-Handeln" am Vorabend wird empfohlen.
1,5 Tagesworkshop: Rein in die Gesellschaft! - Neue Formen der politisch-historischen Bildung, Praxisworkshop
03./04. Juni 2015
Wie und wodurch erreichen wir neue Zielgruppen in der politisch-historischen Bildung? Welche Methoden haben das Potential der Weiterentwicklung und können zielgruppenspezifisch modifiziert werden? Drei Ansätze werden exemplarisch vorgestellt und diskutiert: Eine App zum Thema Nationalsozialismus, Comics zu totalitären Systemen und Biografiearbeit.
1,5 Tagesworkshop: Vom Raus und Reinkommen - Heimat für alle!
24./25. Juni 2015
Migrant_innen zweiter und dritter Generation und Menschen ohne Migrationserfahrungen setzten sich mit dem Begriff Heimat und mit und Fremdheitserfahrungen auseinander. Das Seminar ist als Ort des Austausches angelegt.
3-Tagesworkshop: Raus aus dem Erinnerungszentrismus! Historische Bildung in der Migrationsgesellschaft
25. bis 28. September 2016
Auf diesem Workshop für Mulitiplikator/innen der politischen und historischen Bildung werden Konzepte der Erinnerungspädagogik reflektiert, die der Tatsache gerecht werden, in einer heterogenen Gesellschaft mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zu leben. Die Notwendigkeit einer Sensibilisierung für einen Perspektivwechsel auf deutsche Geschichte und eine Erweiterung der Geschichtsinterpretation und deren Verknüpfung mit der antirassistischen Bildungsarbeit werden gemeinsam diskutiert und entwickelt.
Die Veranstaltungen finden im Rahmen unseres Modellprojektes Geschichte konkret Erfahren statt. Vorbehaltlich der Förderung durch den LHP.
Ort: Dresden und Döbeln
Kontaktperson: Susanne Gärtner